Bluessongs (♀ ♂) des Jahres 2022

Premiere: Die Blues-Musik-Sendung BLUESCLUBRADIO kürte im sechsten Jahr ihres Bestehens erstmals die „Bluessongs des Jahres 2022“. Und damit es gleich doppelt Spaß machte, wurde jeweils ein Song mit weiblichem ♀ und einer mit männlichem ♂ Gesang von der Redaktion ausgewählt.

„Die Bluessongs des Jahres 2022“ sind eine nicht-kommerzielle Auswahl der ebenso nicht-kommerziellen Radio-Sendung BLUESCLUBRADIO aus Freiburg – ohne Rücksicht auf Herkunft, Nation, Hautfarbe oder Plattenlabel. Sinn der Auszeichnung ist es, auf die von vielen Menschen als Randerscheinung unterschätzte Musiksparte und ihre zahllosen jährlichen, hochqualitativen Neuerscheinungen aufmerksam zu machen, Neugier zu wecken und zu zeigen, dass der moderne Blues eine stetig sprudelnde, lebensfrohe Musikquelle von und für alle Altersgruppen ist.

Und hier die BLUESCLUBRADIO-Bluessongs des Jahres 2022:

Blame It On Me“ von Bonnie Raitt ist die schillernd schöne Perle einer Blues-Ballade mit Gänsehaut-Faktor. Die inzwischen 73-jährige Ausnahmemusikerin aus Kalifornien hat nach sechs Jahren Pause ihr 18. Studioalbum  „Just like That“ (VÖ 22.4.2022) vorgelegt – und das kann sich hören lassen! Wer „Blame It On Me“ anhört, vermag beim besten Willen nicht zu unterscheiden, ob diese fantastische Singstimme bei der Produktion des Songs nun 72 oder 27 Jahre auf dem Tacho hatte. 51 Jahre nach ihrem ersten Album „Bonnie Raitt“ beweist die Grande Dame des Blues und Americana, Gewinnerin des Lifetime-Grammy-Awards 2022 und Mitglied der Rock ’n‘ Roll Hall of Fame in Cleveland, was sie kann. Ein Song, der unter die Haut und direkt ins Herz hinein geht.

 

Christone ‚Kingfish‘ Ingram hat seinen Song „Another Life Goes By“ bereits auf seinem mit einem Grammy ausgezeichneten 2021er Album „662“ veröffentlicht. Ausgezeichnet wird hier eine Neueinspielung des 23 Jahre junge Ingram zusammen mit dem ebenfalls aus Mississippi stammenden Rapper Big K.R.I.T. (bürgerlich Justin Lewis Scott) als „Mississippi Mix„, produziert unter der Federführung von Tom Hambridge. Das neue Stück verstärkte seinen schon ursprünglich starken Bluescharakter durch ein zusätzliches Groove-Korsett und einen geschickt eingebauten Rap-Anteil – und schlug ein wie eine Bombe.

Christone ‚Kingfish‘ Ingram, der aus einer Gospelfamilie stammende Blues-Musiker aus Clarksdale / Mississippi, performte bereits mit Größen wie Buddy Guy, Keb Mo, Eric Gales, Samantha Fish, Guitar Shorty und der Tedeschi-Trucks-Band und stand schon als 15-jähriger als Mitglied der „Delta Blues Museum Band“ auf der Bühne des weißen Hauses in Washington. Obwohl er aus dem Delta stammt, spielt der junge Mann seinen Blues vorzugsweise in einem mit brandaktuellem Zeitgeist angereicherten Chicago-Style. Und seine Message – hier in Textauszügen – ist dabei glasklar: “Where does hate come from? And how can we make it stop? Nobody’s born with hate Hate – is taught to them – How can you judge someone By the color of their skin? We need to pay attention To the helpless cries – We got to stop the madness Before another life goes by.”

 

Die beiden Shortlists (in zufälliger Reihenfolge):

Shortlist I (in alphabetischer Reihenfolge inkl. Erscheinungsmonat): Demetria Taylor – You Belong to Me (Doin‘ What I’m Supposed to Do 08_2022), Gunn – The House (Hand In The Fire 02_2022), Laura Evans – Fool (State Of Mind 07_2022), Regina Bonelli – Killing Floor (Truth Hurts 02_2022).

Die Shortlist II (in alphabetischer Reihenfolge inkl. Erscheinungsmonat): Chris Grey & The BlueSpand – Sista & Brotha (Funk the Mall 09_2022), Grant Dermody – Tell Me (Behind The Sun 10_2022), Kapelle Rausch – Neonlichter (05_2022), Scott Ellison – Bury Your Bone At Home (There’s Something About the Night 01_2022).